Jean Jacques
und die Heimwesen auf dem Ferrenber

Dorfschaft Ferenberg
«In der Gemeind Bolligen ist übrigens der Ferenberg-Vierthel der einzige, welcher ganz aus Bauersleüthen besteht und seine eigene charakteristische Landesphysionomie behalten hat. In den 3 übrigen Viertheln sind durch angesiedelte Hausleüthe, Fabrikarbeiter und herrschaftliche Güther die Vermischung so stark und so bunt, dass die Eigenthümlichkeit verlorengeht.» So steht es geschrieben um 1810, und noch heute ist Ferenberg eine bäuerliche Siedlung und hat als einziges Dorf der alten Gemeinde eine richtige Käserei behalten. Ferner ist es für die Dorfgeschichte bedeutsam, dass hier eine eigene Schule bestand.

Ferenberg mit Blick in die Alpen Bild: www.hikr.org
Jean Jaques 1745
Jean Jaques ist der Ururenkel von Andres Aerni (ca.1630). Als einziges Kind von Susanne Aerni (1716) wurde er am 12. Dezember 1745 in Croisette bei Lausanne geboren und getauft. Seine Paten waren Jean Rumph und Madelaine Erny, Frau von Jean Jaques Blanc, d. h. seine Tante. Jean Jaques bekam viele
Vornamen! Der Bolliger Pfarrer Johan Jacob Jenner mochte wohl nichts «welsches» und verwandelte unseren Jean Jaques beim Geburtsrodel-Eintrag in den hiesigen «Johan Jacob». In den Taufeinträgen seiner Kinder wird er 1765 als «Jacob Ärni von Bolligen» oder 1768 mit «Jacob Ärni auf dem Ferreberg», im «Todten Rodel» 1782 auch als «Jakob Ärni von Ferrenberg» und in späteren Schriften (1822) aber wieder mit « Joh. Ärni sel. zu Ferenberg» bezeichnet.
Im Staatsarchiv Lausanne hätten wir ihn fast übersehen. Wir wussten damals noch nicht, dass er im Taufrodel zu Croisette als «Jean Jaques Erny» eingetragen wurde und dass wir seine Namensverwandlung dem «lieben» Bolliger Pfarrer verdanken. Vermutlich ist Jean Jaques bei seinem Onkel Jacob (1715) im Schermen bei der Papiermühle aufgewachsen.
Jean Jaques ist die 3. Schlüsselfigur in der Familiengeschichte. Das einzige nach oben strebende Ästchen unseres Stammbaumes. Am 11. Januar 1765 heiratet er Elsbeth Kunz (1742) aus einer alteingesessenen und angesehenen Familie von Bolligen. Jeder Heiratswillige hatte eine vom Trüllmeister seines Heimatortes verfasste Bestätigung vorzuweisen, dass er im Besitze einer (auf eigene Kosten angeschafften!) «guten kriegsmontur und kleidung» sei. Weil diese Scheine oft betrügerischerweise beschafft wurden, musste jeder Bräutigam von 1760 an bei seiner Einsegnung seiner Ehe in Uniform erscheinen.
Mit Ihren 6 Kindern ist die Nachkommenschaft der Familie gerettet:
1. Hans Ueli, 24. Februar 1765
2. Bendicht, 28. April 1768 (gefallen am 5.3.1798 bei Fraubrunnen)
3. Niclaus, 10. Dezember 1769
4. Elisabeth, 18. Oktober 1772
5. Jacob, 11. Januar 1775 († 9.3.1775)
6. Jacob, 28 Februar 1778
Alle noch heute lebenden Aernis gehen zurück auf den ersten Sohn Hans Ueli (1765)
oder den letzten Sohn Jacob (1778).
Bendicht, der 2. Sohn, ist beim Feldzug im Kampf gegen die französischen Truppen am 5.3.1798
im Fraubrunnenfeld gefallen. (Siehe Kapitel «Feldzug vom 5. März 1798»)
Jean Jaques starb am 30. März 1782 im Alter von 36 an Fieber.
Über seine Ehefrau steht im Totenrodel:
Aerni geb: Kuenz Elsbeth, Ferenberg, 25.-26. Febr. 1806
Alter : 64 J. Krankheit: ausgelebt, Bern: eine Witwe
Obwohl Jean Jaques sehr früh gestorben ist, hat er doch einen soliden Existenz-Grundstock in Ferenberg für seine Kinder geschaffen. Zu dieser Zeit geschah auch der Bruch der Berufstradition. An Stelle von Schmieden gab es nun Landwirte und andere Berufe. Im Ferenberg-Viertel lebte die Familie von 1768 bis der Auswanderung der letzten Familienmitglieder im Jahre 1891.
Die Beschreibung der Familienmitglieder, die auf dem Ferenberg im Ackerbau und in
der Forstwirtschaft tätig waren, sowie markante Ereignisse werden ab hier chronologisch festgehalten, um die zeitlichen Zusammenhänge besser zu überblicken.
1750 - Der «Rote Tod» oder die Rote Ruhr war ebenso gefürchtet wie heute Aids oder Krebs. Die Epidemie vom Spätsommer 1750 raffte über 5% der bernischen Bevölkerung dahin und reichte in ihrer demographischen Wirkung an einen Pestzug heran.
1757 Im «Mandatenbuch von 1739» wurde 1757 der Gemeinde Etat erfasst. Unter «Ittigen» ist Jacob Ärni mit 6 Personen aufgeführt. Jacob mit seiner Frau und seinen 3 Töchtern zählen 5 Personen. War Jean Jaques im Alter von 12 Jahren die 6. Person? Vieles deutet darauf hin, dass er bei diesem Onkel aufgewachsen ist. Jacob Ärni war Vogt der Gebrüder Bendicht und Niklaus Kunz. Aus dieser Famile heiratete Jean Jaques später Elsbeth Kunz. Unter den Paten der Kinder von Jean Jaques finden wir viele Mitglieder der Familie Kunz, was auf eine gute verwandtschaftliche Beziehung zwischen diesen beiden Familien hinweist.
1765 Geburt von Hans Ueli Aerni, erster Sohn von Jean Jaques. Beim Vater steht hier noch «von Bolligen»,
nur einer seiner Taufpaten, David Hadorn, kommt vom Ferenberg.
1768 Der wohlhabende und alteingesessene Burger von Bolligen Hans Kunz vom Ferenberg stirbt im Sommer 1768 und hinterlässt einen Hof mit über 90 Jucharten Land und Wald. Sein Sohn aus erster Ehe, Hans Kunz und Jean Jaques Ärni, Ehemann von Elsbeth Kunz, die Tochter aus zweiter Ehe, erben zusammen diesen prächtigen Bauernhof. (Heimwesen Böhlen)
(→ Theilungsschrift, Kapitel «Dokumente»)
Das Heimwesen Böhlen (Auszug aus dem «Heimatkundlichen Führer Bolligen»)
Nur ein Jahr jünger als das Hofer-Haus ist das benachbarte Bauernhaus Böhlen. Im Gegensatz zu jenem würde man hier kein altes Haus vermuten. Aber sein Baudatum ist doppelt bezeugt: Einmal durch die Inschrift 1658, die am Tennstutzbalken mit 12–14 cm hohen Zahlen auf 140 cm Gesamtlänge eingekerbt war. Der tannene Balken wurde 1982 bei der Gesamterneuerung des Stall- und Scheuerwerks heruntergenommen und sichergestellt. Sodann ist heute noch eine über dem strassenseitigen Kellereingang in Sandstein eingehauene Inschrift sichtbar. Von den Nebenbauten sind das Stöckli und das Ofenhaus ebenfalls beachtenswert. Das Stöckli trägt über der Kellertüre die Jahrzahl 1797 . Nach den Kunz besassen 1772 die Wahli, ebenfalls alte Bolliger, das grosse Gut. Als Christian Wahli 1830 gestorben war, kam es an seine Tochter Barbara, die mit Johann Sterchi verheiratet war. Im Besitz der Familie Sterchi blieb es bis 1864. Damals übernahm es Johann Gasser in der Rollmatt bei Belp. Der Sohn Johann Gasser verkaufte es 1913 dem Käser Friedrich Schmutz auf dem Ferenberg, der es im Dezember 1933 an Christian Böhlen veräusserte, dessen gleichnamiger Sohn heute Eigentümer ist.
Besitzer der Höfe im Ferenberg Dorf I

1768 Geburt auf dem Ferenberg von Bendicht Ärni, zweiter Sohn von Jean Jaques.
1769 Geburt auf dem Ferenberg von Niclaus Ärni, dritter Sohn von Jean Jaques.
1770/71 Die Getreidemissernte 1770/71 verursachte im ganzen Land eine grosse Hungersnot.
1771 Jean Jaques Ärni und Hans Kunz tauschen mit Christen und Bendicht Stettler den Winteler-Acker gegen die «Beunden» von 2 Jucharten.n. (→ Kapitel «Dokumente»)
1772 Jean Jaques Ärni und Hans Kunz verkaufen Hans und Bendicht Bigler ein Stück Tannenwald, das
«Oberdängeli» genannt, von 3 Jucharten für den Preis von 1100 Pfund. n. (→Kapitel «Dokumente»)
1778 Jean Jaques Ärni und Hans Kunz kaufen zusammen von Hans und Bendicht Stettler ein Heimwesen auf dem Ferenberg, «Boden» genannt, für den Kaufpreis von 9000 Pfund oder 2700 Bern-Kronen. Im Grundbuch Bolligen steht: «Neuerbauten Haus, Hausbrunnen, Garten und beÿ liegendem in einer Eichhägÿ gelegenem Erdreich ongefehr
20 Jucharten haltend». (→Kapitel «Dokumente»)
Das Heimwesen «Boden»
(Auszug aus dem «Heimatkundlichen Führer Bolligen»)
Das Heimwesen im Boden gehört zu den alten Lehengütern. An alter Bausubstanz weist es einzig das Stöckli auf «mit zwei Wohnungen, einem Speicher darauf und Ofenhaus darunter, nebst zwei ange-
bauten Schweineställen» - wie es in Kaufverträgen um die Mitte des 19. Jahrhunderts beschrieben ist.
Es gehört in die Reihe der Mehrzweckstöckli. Jahrzahl ist keine ersichtlich. Es wird aus dem späten
18. Jahrhundert stammen und ist seither mehrmals umgebaut worden.
Das grosse Bauernhaus ist 1940 umgebaut worden, wobei das alte Walmdach ersetzt und die Ründifront erstellt wurde. Irgendwelche Inschrift oder Jahreszahl ist auch hier nicht ersichtlich.
Als Besitzer begegnet uns erstmals im Verzeichnis von Pfarrer Dick von 1772 Christian Stettler mit
1 Feuerstatt und 22 1/4 Jucharten bodenzinspflichtigem Land.
1778 Geburt auf dem Ferenberg von Jacob Ärni, letztes Kind von Jean Jaques.
1782 - Jean Jaques Aerni starb am 30. März im Alter von 36 an Fieber.
- Der Hexenwahn ist am abklingen. Anna Göldin wird als letzte Hexe in der Schweiz hingerichtet.
1798 Schlacht gegen die Napoleonischen Truppen auf dem Fraubrunnenfeld. Zahlreiche Bürger aus der
Gemeinde Bolligen mussten bei dieser Schlacht ihr Leben lassen. Unter den Gefallenen befand sich
auch der noch ledige Bendicht Aerni (geb.28.4.1768), der zweite Sohn von Jean Jaques und Elsbeth Kunz. Er fiel im Kampf auf dem Fraubrunnenfeld. Sein Name und die weiterer 26 Männer aus Bolligen sind auf schwarzen Marmortafeln in der Bubenberg-Kapelle des Berner Münsters verewigt.
1799 Geburt auf dem Ferenberg von Johannes Aerni, Sohn von Niclaus (1769).
1806 - am 25. Februar stirbt Elisabeth Ärni, geb. Kunz, Ehefrau von Jean Jaques, auf dem Ferenberg im Alter von 64 Jahren. Im Totenrodel steht die Bemerkung «ausgelebt».
- Die noch ledige Tochter Elisabeth Ärni verkauft ihren Erbteil an ihre drei Brüder Hans, Niclaus
und Jacob Ärni. (→Kapitel «Dokumente»)
1807 Geburt auf dem Ferenberg von Bendicht Aerni, Sohn von Hans Ueli (1765).
1810 Niclaus (1769) ist Vogt der Maria Schindler und tätigt 1810 ihre Geldgeschäfte.
1811 Einer der Ärni zu Ferenberg war «Feuergschauer» und wurde 1811 abgelöst.
1812 Bendicht Kunz war bis 1812 Vogt von Jacob Ärni. (Jacob war erst 4 Jahre alt, als sein Vater starb).
Ein Stück Wald, das unter Äschi Holz von ungefähr einer Jucharte, wird für 300 Kronen von den
Gebrüdern Ärni (Hans Ueli, Niclaus und Jacob) an Ulrich Bill verkauft.
Besitzer der Höfe im Ferenberg Dorf II

1813 - Maria Aerni, geb. Schüppach, Frau von Hans Ueli (1765) starb auf dem Ferenberg im Alter von
50 Jahren an Brustkrebs.
- Im «Militär Steuer Einzug Rodel» von 1813 ist zu entnehmen, dass diese Steuer aufgrund des
Liegenschaftzswertes berrechnet wird. Die Liegenschaft der Gebrüder Ärni vom Ferenberg wird mit Fr. 10’880.– und einem geschätzten Vermögen von Fr. 4930.– angegeben.
1814 Im Ferenbergviertel wird 1814 Niklaus Ärni zum Armentell-Einzieher bestimmt. Die Wahl erfolgte vermutlich alle 5 Jahre, denn 1819 werden erneut die Armentell-Einzieher für die Viertelsgemeinden bestimmt, darunter wieder unser Niklaus für den Ferenbergviertel.
1819 - Die 3 Brüder Ärni (Hans Ueli, Niklaus und Jakob) auf dem Ferenberg beschliessen im März 1819, ihr Heimwesen selbst unter sich aufzuteilen.
- Geburt auf dem Ferenberg von Johannes Aerni, Sohn von Niklaus (1769)
1820 Am 4. März 1820 wird Niklaus Aerni durch Christen Kindler als Armentell-Einzieher ersetzt, denn
2 Tage später ernennt ihn der Gemeinderat von Bolligen zum Waisenvogt des Ferenbergviertels:
Der Gemeinderath von Bolligen authorisiert hiermit den hl. Niklaus Ärni zu Ferenberg als
Waisenvogt für die ärmeren Waisen dasigen 4tels oder dessen Sachwalter Ehr.
1821 Nach 2 Jahren klagt Jakob über das Hinauszögern der Teilung des Heimwesens und Gemeindsbeamte werden bestimmt um solche zur Ordnung und vernünftigen Theilung zu weisen.
1822 - Im April 1822 wird ihnen befohlen, ihre verabredte Theilung Notharialisch vorschreiben zu lassen.
Im September 1822 entschliesst sich Niklaus Aerni , seinen Teil um den verabredeten Preis abzutreten. Worauf ihm, weil er sehr veränderlichen Sinnes sey, 3 Wochen zu bedenken Zeit gestatet wurde!
- Hans Ueli Aerni (1765) starb am 23. Juli 1822 im Alter von 57 Jahren an «Auszehrung».
- Das ganze Heimwesen samt Land und Wald auf dem Ferenberg wird aufgeteilt zwischen einerseits Jakob Aerni und andererseits seinen zwei Brüdern Johannes und Niklaus.
( Ausführliche Liegenschaftsbeschreibung / Theilung →Kapitel «Dokumente»)
- Jakob (1778) verkauft an Johannes Gasser seinen Drittel vom Heimwesen, (→Kapitel «Dokumente»)
und im Mai 1823 an Hans Bigler und Hans Liechti einen Acker, das «Spitzbäumlein», das «Fuchsakerhölzlein» von einer halben Jucharte und die Hälfte des «Katzensteigholzes», im Ganzen ungefähr 3 Jucharten haltend. (Die andere Hälfte gehört der Wittwe Kiener auf dem Ferenberg) (→Kapitel «Dokumente»)
1823 Die zwei Kinder des verstorbenen Johannes (= Hans Ueli,1765), die Tochter Anna (1793) und sein Sohn Bendicht (1807), in dessen Namen sein Vogt Bendicht Kunz, Gemeinderath von Bolligen, handelt, verkaufen ihren Erbanteil an ihre zwei Onkel Niklaus (1769) und Jakob Aerni (1778).
1825 Geburt auf dem Ferenberg von Jakob Aerni, Sohn von Jakob (1778).
1831 Geburt auf dem Ferenberg von Christian Aerni, Sohn von Niklaus (1769).
Zwei Taufpaten sind vom Ferenberg: Hans Sterchi und Anna Gosteli, geb. Klötzli, die Schwester der Mutter Barbara Aerni, geb. Klötzli.
1835 Elsbeth Aerni, geb.Schüttel, Frau von Niklaus (1769) starb auf dem «Uzleberg» im Alter von 60 Jahren.
1840 - Bei wichtigen Angelegenheiten konnten sich die Ferenberger tapfer wehren. Aus dem «Gemeindsprotokol der Dorfgemeinde Ferenberg» ist aus der Verhandlung vom 8. März 1839 zu entnehmen: «Die vom 21. Januar 1838 gewählte Wegcomission findet nothwendig den Bezirk zusammen zurufen um die Stimmung noch einmal zu vernehmen; vorzu sie ausgestossen seÿ, nämlich einen bessere Verbindungsweg zwischen Ferenberg und Stettlen zu projektieren. Da diese bemeldete Comission einstimmig zu diesem Zweck vom Bezirk Ferenberg erwählt worden ist und einige von Stettlen sich aussprechen durften vor Mitgliedern des Baudepartements von Bern; als währe dieses Begehren nur von wenigen; die wichtigsten von Ferenberg seÿen darwieder u.d.g., so fand die bemeldete Comission die Nothwendigkeit über diesen Gegenstand den Bezirk zusammen zu berufen um ihre Stimmung noch einmahl zu vernehmen und auch dem Bezirk zu zeigen was in dieser Zeit gethan worden seÿ. Nach dem Namen abruf wo die Verhandlungen sollen erkent werden: laut Reglement: wurde vom Präsident über diesen Gegenstand angefragt, die Antworten sind: a) Christ Rohrer verlangt fortsezung dieser Sache mit Bemerkung wen dieser Gegenstand ausgeführt werden könne. b) Liechti Joh. desgleichen doch lieber nicht durch seÿn Land. c) Stettler Zimmermeister desgleichen doch könne er nicht mehr versprechen als ihm möglich seÿ an der Sache beÿzutragen. d) Gosteli Bendicht gleichen Sinn. e) Bigler Joh. trägt an auf fernere Nachsuchung. so auch Burkhalter Bendicht und Christ Gasser. f) Sterchi Johannes u. Christen Sterchi Söhne, welchen der Vater Sterchi das Gemeinwesen überlassen hat, verlangen auch ferner Nachsuchung in diesem Projekt - wollen aber noch Verbindung mit dem alten Weg. g) Leu Nikl. nun seÿ er überzügt der falschen Anschwazung gegen die Comission bezeugseÿn Wunsch zu Nachsuchung. h) Jakob Aerni, neuerdings einzutreten, auch Kunz Joh. vom Feld an seÿnes Vaters Bend. Kunz Plaz, ferner Nachsuchung, i) Kiener Joh., Boden auch ferner einzutreten. k) Rohrer Bend. und Studer Friedrich auch einzutreten».
«Nun wurde von einem Mitglied der Commissiohn der Antrag gemacht, man solle zu diesem Weg-Projekt eine Summe bestimmen. Die Versammlung solle bestimmen, ob man eine Summe nennen solle oder efahren wir aus freiem Willen. Weg der Abstimmung ob eine Summe bestimmen, waren 4 Stimmen, für freiwillig 13 Stimmen». Es folgt eine Liste mit 34 Namen. Die Summe von 1992 Pfund kam so freiwillig zusammen trotz der Bemerkung bei 4 Namen «verlangten Bedenkzeit bis morndrigen Tag». Unser Jakob Aerni (1778) brauchte keine Bedenkzeit und ist mit 20 Pfund. eingetragen.
1840 Aus dem «Gemeindsprotokol der Dorfgemeinde Ferenberg» ist zu entnehmen: «Wurde einen
Ausschuss erwält für einen Plaz zu erwählen um das Schulhaus darauf zu bauen wurden ernennt;
Joh. Stettler, Joh. Bigler, Jakob Aerni (1778), Christ Gasser, Joh. Liechti.
1841 Niklaus Aerni (1769) starb im Alter von 72 Jahre.
1842 Im «Tellrodel» für die Dorfschaft Ferenberg» ist zu lesen: «Die Schulbezirksgemeinde Ferenberg hat in ihrer Versammlung vom 25. Herbstmonat 1842 erkent, zu Fortsezung des Schulhausbaues eine Telle zu beziehen, nemlich von £ 1000 Schatzung bz. 8 sowohl von den sämtlichen Liegenschaften, als von denbeweglichen Vermögen der im Schulbezirk wohnenden Burgern.». Von den 25 aufgelisteten Liegenschaftsbesitzern auf dem Ferenberg liegt Jakob Aerni mit seiner, auf £ 6976 geschätzten Liegenschaft, an 13. Stelle genau in der Mitte. In der Liste der «Capitalisten» figuriert er nicht. Der reichste Bauer, Christian Stettler, bezahlt seine Telle auf den Liegenschaftswert von £ 32’767 und ebenso auf ein Kapital von £ 14’500.
1843 Die erhobene Steuer für den Schulhausbau wurde in diesem Jahr verdoppelt: 16 Batzen auf 1000 Pfund.
1845 Der Einwohnergemeinderat beschliesst am 24. Nov. 1845, für Niklaus Aerni (1808) zu Sinneringen,
welcher sich um eine Wegmeisterstelle bewerben will, ein gutes Zeugnis auszustellen.
1847 Jakob Aerni kauft im Jahre 1847 für 8000 Livres ein Heimwesen auf dem Ferenbergfeld.
1848 Aus dem «Gemeindsprotokol der Dorfgemeinde Ferenberg» ist zu entnehmen: Johannes Aerni (1819) wird für das Jahr 1848 zum Präsidenten der Dorfgemeinschaft Ferenberg gewählt.
1849 Nach dem Präsidentenjahr folgte 1849 für Johannes Aerni (geb.1819)ein Jahr als «Dorfmeister».
1850 Einwohnergemeinderats-Protokoll vom Samstag, den 1. Juni 1850: «Von hl. Liechti, Quartier-Aufseher, Namens der Einwohner-Polizei-Commission in Bern, wird mit Schreiben vom 28. März lezthin angezeigt, dass Niklaus Aerni (1808), von hier, gewesener Irrenwärter im Aussern Krankenhaus, am 26. gleichen Monats infolde Unglüks-Falles gestorben, und am 29. desselben Monats mit Bewilligung von competenter Behörde zu Bolligen beerdigt wurde».
1853 - Johannes Aerni, verheiratet mit Anna Barbara Stempfli, ist Pächter auf dem Gut des Schwiegervaters (Aussenhaus bei Habstetten). Der Vater von Anna Barbara, Niklaus Stempfli stirbt 1853 und hinterlässt drei Töchter. Ausser den 3 Mehlstuben, die sein Bruder erbt, fällt das ganze Heimwesen im Wert von 23’500.– Fr. den 3 Schwiegersöhnen zu. Christian Blank verkauft seinen Drittel für 5178.– Fr. an seine beiden Schwager Niklaus Maurer und Johannes Aerni, die somit jeder die Hälfte des reichverzierten Heimwesens besitzen.

Das Aussenhaus in Habstetten auf der Schuhmacher-Karte von 1814 (Kartenausschnitt)